Marchfelderhof-Nachbericht
WENN EIN DEUTSCHER 3-STERNE-KOCH INS MARCHFELD REIST …
So auch gestern Abend, als zum Höhepunkt der heurigen Spargelsaison der internationale Feinschmeckerorden „Chaîne des Rôtisseurs“ im Marchfelderhof den „Goldenen Spargel“ verlieh – an den
Spargelkoch und Spargel-Feinschmecker des Jahres.
Hauptdarsteller war diesmal der mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Thomas
Bühner,
der für diesen Anlass seine Kochschürze an den Nagel hing und direkt aus Düsseldorf nach Deutsch-Wagram jettete. Vor dem Marchfelderhof wurde er von einer Hundertschaft an Feinschmecker:innen
sowie den stimmungsvollen Klängen von voixBRASS empfangen.
Heinz Hanner,
der die österreichische Spitzenküche maßgeblich geprägt hat und selbst mit Sternen, Hauben und Gabeln ausgezeichnet wurde, überreichte Bühner den „Goldenen Spargel“. „Diese
Auszeichnung ist für mich etwas ganz Besonderes. Immerhin steht der Spargel in dieser Jahreszeit auch bei mir im Mittelpunkt, und ich kann ab sofort – wie Heinz
Reitbauer, Sarah Wiener, Johann Lafer oder Johanna Maier –
meine Küche mit dieser Trophäe schmücken“, freute
sich der zu Recht hochumjubelte deutsche Spitzenkoch. Mit jugendlichen 63 Jahren startet Bühner derzeit noch einmal voll durch und eröffnete kürzlich in Düsseldorf sein jüngstes Baby „La
Vie“.
Der bereits 2022 mit dem „Goldenen Spargel“ geehrte Kärntner Vier-Hauben-Koch Hubert
Wallner,
Multi-Spitzengastronom am Wörthersee, hielt eine sehr persönliche Laudatio, bevor er den begehrten Preis an den Spargel-Feinschmecker des Jahres überreichte.
Kultregisseur Otto
Retzer, der
nach einer schweren Operation erstmals wieder in der Öffentlichkeit erschien, zeigte sich sichtlich gerührt von dieser Ehrung. Sein langjähriger Freund und Lieblingskoch Wallner erinnerte in
seiner Rede an gemeinsame kulinarische Erlebnisse und lobte Retzers feinen Gaumen. „Mit diesem herrlichen Gemüse könnte ich locker 365 Tage im Jahr fasten und auf alle fleischigen Genüsse
verzichten“, scherzte Retzer – „aber nach 60 Tagen ist es auch schon wieder vorbei … mit der Spargelernte.“
Begrüßt wurde Otto Retzer mit der Titelmelodie von „Ein Schloss am Wörthersee“ – eine liebevolle Hommage an die Kultserie, mit der er gemeinsam mit Christine
Schuberth Fernsehgeschichte
schrieb.
Küchenchef Christian
Langer wirkte
etwas nervöser und angespannter als gewöhnlich: „Eine so hochkarätige Kollegenschaft hatten wir schon lange nicht im Haus …“
„Letztendlich kochen wir doch alle nur mit Wasser“, meinte Heinz
Hanner und
genoss gemeinsam mit der Grande Dame der Wiener Society, Birgit
Sarata, BM
a.D. Werner
Fasslabend mit
Gattin Martina,
Unternehmerin Kathi
Stumpf, Jacqueline und Leo
Lugner,
Autor und Kabarettist Dieter
Chmelar,
Schauspielerin Christine
Schuberth,
Sängerin Caroline
Vasicek,
Moderator Alexander
Rüdiger,
Intendant Marcus
Strahl mit
seiner bezaubernden Leila sowie
TV-Koch Robert
Letz und
Haubenkollege Manfred
Buchinger ein
Spargelmenü der Extraklasse: Spargel-Cremeschnitte mit Baltiklachs, Wallerfilet mit Vulkanlandschinken, Spargel-Veltliner-Risotto mit Knuspergrammeln, Barbarie-Entenhaxerl mit Marchfelder
Solospargel bis hin zum sündhaft guten Scheiterhaufen mit Spargelparfait.
Mit den dazu passenden Weinen von Promiwinzerin Katharina
Baumgartner wurde
das Spargelmenü perfekt abgerundet.
Gary Lux, Edith Leyrer, Moderatorin Bianca Speck und
Künstlerclub-Präsident Peter Horak ließen sich dieses Spargelfest nicht entgehen und ehrten mit Standing Ovations unsere beiden Sängerinnen Stella Kranner und
die hochtalentierte Stella Maria Barghouty, die mit ihren 16 Jahren die Bühne des Marchfelderhofs bis spät in die Nacht rockte.
„Nur noch 300-mal schlafen – dann erblickt seine Majestät, der Spargel, wieder das Licht der Welt“, schmunzelte Hausherr Peter
Großmann,
der mehr als zufrieden auf eine sensationelle Spargelsaison zurückblickt.
O-Ton Hubert Wallner aus der Laudatio:
Er ist Regisseur, Schauspieler, Entertainer, ein echtes Kärntner Urgestein – und vor allem eines: ein bekennender Genussmensch.
Oder wie er selbst einmal sagte: „Ich bin eine Mischung aus James Bond und Gustl Bayrhammer – nur ohne Lizenz zum Töten, aber mit einer zum Unterhalten.“
Er hat unzählige Menschen zum Lachen gebracht, berührt, begeistert – und Kärnten ein Gesicht gegeben. Er ist ein Original – unverwechselbar, warmherzig, echt.
Und um es mit deinen eigenen Worten zu sagen: „I bin zwar kein Engerl – aber i war öfter im Himmel als die anderen.
Heinz Hanner aus der Laudatio
Thomas Bühner ist einer der letzten deutschen Spitzenköche, die noch ganz im Sinne der „alten Schule“ als wahrer Gentleman auftreten – ein echter Sir.
Keine laute Bühne, kein Selbstinszenieren – im Gegensatz zu manch mediengeprägtem TV-Koch ist er ein feiner, besonnener Mensch.
Und genauso fein, präzise und tiefgründig ist auch sein kulinarischer Stil – sein Gaumen ist geschult, seine Küche von Charakter geprägt, seine Handschrift unverkennbar.
Doch Bühner ist weit mehr als nur ein herausragender Koch: Er ist auch ein erfolgreicher Unternehmer mit internationaler Ausrichtung. Neben seinem Restaurant in Taipeh hat er erst vor wenigen
Wochen in Düsseldorf ein neues Lokal eröffnet – ein weiteres kulinarisches Statement mit Format.
O-Ton Thomas Bühner
Der Spargel gilt zu Recht als der „König des Gemüses“. Ganz gleich, wo er herkommt – er ist und bleibt etwas ganz Besonderes.
Ein Gedanke beschäftigt mich dabei schon lange:
Wenn ich an Weinbauern, Apfel- oder Kartoffelbauern denke – sie alle kennen und pflegen eine Vielzahl an Sorten ihres Produkts. Doch beim Spargel? Da spricht kaum jemand über Sortenvielfalt.
Vielleicht ist es an der Zeit, dieses „kulinarische Saatkorn“ ein Stück weiterzutragen.
Wie schön wäre es – auch für uns Köche –, wenn es künftig gezielt einen frühen Spargel, einen späten Spargel oder vielleicht eine Sorte vom steinigen Boden gäbe, die dadurch ein ganz eigenes
Aroma entfaltet. Eine Vision, die den Spargel noch vielschichtiger – und unsere Küche noch spannender machen könnte.
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Fotocredit: Conny de Beauclair